Blogbeitrag
9.1.2025

Das AGES-Modell: Ein Schlüssel für nachhaltige Lernlösungen in Unternehmen

In einer Zeit, in der kontinuierliches Lernen und Weiterentwicklung für Unternehmen unerlässlich sind, reicht ein einmaliges Training oft nicht mehr aus. Der Trend geht hin zu nachhaltigen Lernlösungen, die Mitarbeitende über längere Zeiträume begleiten – sogenannten Lernreisen. Dabei spielt das AGES-Modell eine zentrale Rolle: Es bietet eine wissenschaftlich fundierte Grundlage, um Lerninhalte nachhaltig zu vermitteln und langfristige Verhaltensänderungen zu fördern. In diesem Artikel wird erläutert, was das AGES-Modell ausmacht und warum es gerade für die Entwicklung von Lernreisen so wertvoll ist.

Zwei Wanderer stehen auf einem Bergweg; Einer hält eine Karte, während der andere auf entfernte schneebedeckte Gipfel unter bewölktem Himmel zeigt und symbolisiert, wie Motivation beim Lernen neue Wege und Ziele eröffnen kann.

Das AGES-Modell – eine Einführung

Das AGES-Modell, das auf den Prinzipien von Attention (Aufmerksamkeit), Generation (Erarbeitung), Emotion (Emotion) und Spacing (Zeitliche Verteilung) basiert, beschreibt vier Schlüsselfaktoren für erfolgreiches Lernen und langfristigen Wissenserhalt. Diese Faktoren helfen, Lernlösungen zu gestalten, die mehr als kurzfristige Wissensvermittlung leisten – sie ermöglichen den Aufbau von nachhaltigen Kompetenzen.

Die vier Säulen des AGES-Modells

Attention (Aufmerksamkeit): Aufmerksamkeit ist die Grundlage jedes erfolgreichen Lernprozesses. Um Informationen wirklich aufzunehmen, müssen Lernende fokussiert und frei von Ablenkungen sein. Im Rahmen des AGES-Modells wird daher großer Wert auf eine Umgebung gelegt, die den Fokus der Teilnehmenden unterstützt und aufrechterhält.

Generation (Erarbeitung): Lernende behalten Inhalte besser, wenn sie diese selbst erarbeiten. Aktives Einbeziehen der Teilnehmenden und die Aufforderung zur Eigenarbeit, zum Beispiel durch Diskussionen oder praktische Übungen, fördern das Verständnis und den Transfer des Gelernten in den Arbeitsalltag.

Emotion (Emotion): Emotionen spielen eine entscheidende Rolle für den Wissenserhalt. Positive Emotionen wie Freude oder Begeisterung verstärken das Lernen und schaffen eine tiefere Verbindung zu den Inhalten. Lernlösungen, die emotionale Erlebnisse integrieren, sind daher besonders effektiv.

Spacing (Zeitliche Verteilung): Die zeitliche Verteilung der Lerninhalte ist entscheidend für die Verankerung im Langzeitgedächtnis. Statt eines einmaligen Trainings profitieren Lernende von wiederholten, über einen längeren Zeitraum verteilten Lerneinheiten. So wird Wissen nicht nur kurzfristig behalten, sondern langfristig gefestigt.

AGES-Modell des Lernens

Warum das AGES-Modell für nachhaltige Lernreisen unverzichtbar ist

Einmalige Trainings stoßen oft an ihre Grenzen, wenn es darum geht, tiefgreifende und langfristige Verhaltensänderungen zu fördern. Hier bieten Lernreisen, die auf den Prinzipien des AGES-Modells basieren, eine wirkungsvolle Alternative. Sie unterstützen nicht nur die Wissensvermittlung, sondern zielen auch darauf ab, das Wissen kontinuierlich zu festigen und praxisrelevant zu gestalten.

Die Vorteile des AGES-Modells für die Entwicklung von Lernreisen

Förderung langfristiger Verhaltensänderungen: Durch die Verteilung der Lerneinheiten über längere Zeiträume hinweg, wie es das Prinzip des „Spacing“ vorsieht, kann sich das Gelernte nachhaltig verankern. Dies führt zu echten Verhaltensänderungen und nicht nur zu kurzfristigem Wissenserwerb.
Individuelle Erarbeitung durch die Teilnehmenden: Der Aspekt „Generation“ fordert die aktive Beteiligung der Lernenden. Lernreisen basierend auf dem AGES-Modell bieten Raum für Diskussionen, interaktive Übungen und Reflexion, die die aktive Auseinandersetzung mit den Inhalten fördern und den Transfer ins Arbeitsumfeld unterstützen.

Emotionale Bindung an die Lerninhalte: Durch die gezielte Einbindung emotionaler Elemente bleiben Lerninhalte nicht nur besser im Gedächtnis, sondern werden für die Lernenden auch persönlicher und relevanter. Emotionale Erlebnisse steigern die Motivation, sich tiefer mit den Inhalten auseinanderzusetzen.
Verbesserte Fokussierung: Lernreisen, die auf dem Prinzip „Attention“ basieren, schaffen konzentrierte Lernumgebungen. Dies bedeutet: fokussierte Lerneinheiten, die gezielt auf den Wissenserhalt ausgerichtet sind, fördern eine tiefere Konzentration und damit auch den nachhaltigen Lernerfolg.

Der Mehrwert von Lernreisen für Unternehmen

Lernreisen gehen über einmalige Trainingsveranstaltungen hinaus, indem sie auf die langfristige Entwicklung von Mitarbeitenden abzielen und kontinuierliche Reflexion und Anwendung fördern. Dies ist besonders in mittleren und großen Unternehmen wichtig, in denen Wissen und Kompetenzen kontinuierlich an aktuelle Anforderungen angepasst werden müssen.

Warum Lernreisen die bessere Wahl für nachhaltige Entwicklung sind

  • Lernen in Etappen: Anstatt Mitarbeitende mit einer großen Menge an Informationen in kurzer Zeit zu überfordern, werden Inhalte aufgeteilt und in einem modularen Ansatz vermittelt. Dies ermöglicht eine schrittweise Vertiefung und Wiederholung des Gelernten.
  • Integration in den Arbeitsalltag: Lernreisen können in den Arbeitsalltag integriert werden, was den Transfer des Gelernten in die Praxis erleichtert und den Lernprozess praxisorientiert und anwendungsbezogen gestaltet.
  • Regelmäßige Reflexion und Feedback: Durch regelmäßige Feedback-Schleifen und Reflexionsphasen können die Teilnehmenden ihre Fortschritte bewerten und die Relevanz der Inhalte für ihre individuelle Situation verstehen. Dies fördert das Bewusstsein für den eigenen Lernprozess und steigert die Motivation.
  • Nachhaltigkeit und Langzeitwirkung: Die langfristige Struktur von Lernreisen verhindert das sogenannte „Ebbinghaus’sche Vergessen“, bei dem das Wissen nach einmaligem Lernen schnell verloren geht. Stattdessen führt die kontinuierliche Wiederholung und Anwendung zu einer tiefgreifenden Verankerung.

Fazit: Das AGES-Modell als Basis für eine neue Lernkultur

Das AGES-Modell bietet eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für die Gestaltung von Lernlösungen, die sich an den Bedürfnissen der modernen Arbeitswelt orientieren. Für HR- und Learning & Development Managerinnen sowie Personalentwicklerinnen in mittelgroßen und großen Unternehmen ist das AGES-Modell ein wertvolles Instrument, um Lernlösungen zu schaffen, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch langfristige Verhaltensänderungen bewirken.

Mit dem AGES-Modell und der strukturierten Lernreise sind Unternehmen in der Lage, eine nachhaltige Lernkultur zu etablieren. Das fördert nicht nur die Entwicklung der Mitarbeitenden, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des gesamten Unternehmens.

Insights

Lesedauer: min
Autor:in: Stefan Günzinger
Beitrag vom: 9.1.2025
Aktualisiert am: 14.5.2025

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