Blogbeitrag
25.7.2025

Schnelle Lernerfolge: Mit Learning Sprints zu mehr Agilität in der Weiterbildung

Pläne ändern sich, Prioritäten verschieben sich, Anforderungen wachsen – oft schneller, als klassische Weiterbildungsformate Schritt halten können. Wenn Entwicklung heute wirken soll, muss sie beweglich, fokussiert und nah an der Praxis sein. Learning Sprints bieten genau dafür den passenden Rahmen: kompakt, zielgerichtet und sofort wirksam im Alltag.

Mehrere Sportlerinnen werden in unscharfer Bewegung eingefangen, als sie aus den Startblöcken starten und dabei eine beeindruckende Geschwindigkeit und Konzentration an den Tag legen, die an Lernsprints erinnern, zu Beginn eines Sprintrennens auf einer Freiluftbahn.

Was genau sind Learning Sprints?

Erfahrungsbasiertes Lernen: Emotionen und Identität aktivieren

Das Konzept der Learning Sprints basiert auf dem Prinzip agiler Sprints aus der Produktentwicklung. Übertragen auf den Lernkontext bedeutet das: In kurzen, zeitlich begrenzten Abschnitten (meist 1 bis 2 Wochen) wird ein konkretes Thema bearbeitet – praxisnah, anwenderorientiert und mit einem klaren Ergebnisfokus.

Ein Learning Sprint ist dabei kein klassisches Training im Miniaturformat, sondern eine didaktisch gestaltete Lernreise mit fünf Phasen:
• Kick-off und Zielklärung: Gemeinsamer Start mit Zieldefinition, Relevanzklärung und kurzer thematischer Einführung.
• Lernimpulse (Micro-Learnings): Kompakte Inputs, z. B. über Videos, Artikel oder kurze Übungen, um Wissen aufzubauen.
• Praxisphase: Das Gelernte wird im realen Arbeitskontext angewendet, beobachtet und reflektiert.
• Review & Reflexion: Austausch über Erfahrungen, Erfolge und Herausforderungen.
• Transfer & Follow-up: Planung der weiteren Umsetzung und nachhaltigen Integration ins eigene Verhalten oder Team.

Diese Struktur macht das Lernen dynamischer, selbstverantwortlicher und nachhaltiger – insbesondere dann, wenn konkrete Aufgaben eng mit dem Arbeitskontext der Lernenden verknüpft sind.

Warum Learning Sprints so gut funktionieren

Learning Sprints reduzieren die Distanz zwischen Lernen und Anwenden. Sie liefern gezielte Impulse zur richtigen Zeit und ermöglichen individuelle Lernerfahrungen innerhalb eines strukturierten Rahmens.

Die Wirkung entsteht vor allem durch:
• Fokussierung auf ein zentrales Thema, das für die Teilnehmenden aktuell relevant ist.
• Kurze, zeitlich gut integrierbare Einheiten, die sich in den Arbeitsalltag einfügen lassen.
• Hohe Praxisorientierung, durch konkrete Aufgaben und Transfer in die Realität.
• Flexibilität, um auf neue Anforderungen oder Prioritäten reagieren zu können.

Durch diese Kombination lassen sich sowohl inhaltliche Kompetenzgewinne als auch Veränderungen im Verhalten innerhalb kürzester Zeit beobachten.

 

Der Schlüssel zum Erfolg: Klare, messbare Ziele

Entscheidend für die Wirksamkeit eines Learning Sprints ist eine gut formulierte Zielsetzung. Diese sollte nach dem SMART-Prinzip gestaltet sein – also spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und zeitlich terminiert.

Ein Beispiel für ein konkretes Ziel im Kontext eines Feedback-Sprints könnte lauten:

„Die Teilnehmenden führen innerhalb von 10 Tagen mindestens ein bewusst geplantes Feedbackgespräch nach der 3W-Methode durch und reflektieren Wirkung und Verlauf systematisch.“

Weitere Indikatoren zur Erfolgsmessung könnten sein:
• Durchführung eines echten Feedbackgesprächs im Sprintzeitraum
• Reflexion und Dokumentation des Gesprächsverlaufs
• Selbsteinschätzung der Feedbackkompetenz (vorher / nachher)
• Entwicklung eines persönlichen Transferplans

Solche Zielsetzungen ermöglichen nicht nur die Evaluation des Sprints, sondern auch eine bewusste Selbstverantwortung der Teilnehmenden für ihren Lernfortschritt.

Praxisbeispiel: Sprint zum Thema „Feedbackgespräche souverän führen“

Ein besonders wirkungsvolles Einsatzfeld für Learning Sprints ist das Thema Feedback. In vielen Organisationen besteht ein hoher Bedarf, Feedbackkultur zu stärken – gleichzeitig fällt es vielen Führungskräften schwer, in der Praxis wirklich souverän, klar und wertschätzend Rückmeldung zu geben.

Ein typischer Sprint zu diesem Thema könnte wie folgt aufgebaut sein:

  • Nach einem kurzen Kick-off mit Zielklärung erhalten die Teilnehmenden kompakte Lernimpulse – etwa zur 3W-Methode, zu häufigen Fallstricken im Feedback oder zur Bedeutung psychologischer Sicherheit.
  • In der Praxisphase führen sie gezielt ein Feedbackgespräch im eigenen Team oder mit Kolleg:innen. Die Aufgabe dabei: Die 3W-Methode anwenden und das Gespräch schriftlich oder im Peer-Austausch reflektieren.
  • In der Review-Phase findet ein moderierter Austausch statt: Was hat funktioniert? Was war herausfordernd? Welche Wirkung hatte das Feedback auf mein Gegenüber – und auf mich selbst?

Ergänzt werden kann der Sprint durch Reminder, Lernnuggets oder ein Follow-up-Format nach einigen Wochen, um die Umsetzung im Alltag zu sichern.

Eine vierstufige Learning Sprints-Zeitleiste mit Symbolen: eine Rakete (grün), eine Glühbirne (türkis), Werkzeuge (blau) und ein Häkchen (dunkelblau), jeweils verbunden durch eine gewundene Linie, die den Fortschritt anzeigt. Die Textfelder sind leer.

Agiles Lernen, das Wirkung zeigt

Learning Sprints sind ein wertvolles Instrument für moderne Personalentwicklung: schnell, zielgerichtet, anschlussfähig an reale Herausforderungen. Sie ermöglichen Lernen in Bewegung – mit direktem Bezug zur Praxis, individuell gestaltet und zugleich eingebettet in eine klare Struktur.

Für Unternehmen, die ihre Lernkultur stärken und Führungskräfte wirksam weiterentwickeln möchten, bieten Learning Sprints ein flexibles und wirkungsvolles Format, das sich sowohl standalone als auch als Teil größerer Lernarchitekturen einsetzen lässt.

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