Nicht immer ist uns selbst klar, wie wir bei anderen Menschen ankommen: oftmals kennen wir unsere Stärken, Schwächen und das eigene Verhalten gar nicht so gut, wie wir vielleicht denken.
Wissenschaftlich fundierte Persönlichkeitstests, wie sie durchaus existieren, sind nicht mit den einfachen Tests in sozialen Netzwerken und auf diversen Webseiten zu vergleichen. Letztere dienen meist der Unterhaltung und haben keinen wissenschaftlichen Ansatz. Anders verhält es sich mit Tests, die ein fundiertes Persönlichkeitsprofil erstellen – welches dann tatsächlich im Business-Umfeld Aufschlüsse über das eigene Verhalten gibt.
Deren Ziel ist es, ein objektives und aussagekräftiges Profil zu erstellen, das nicht nur der getesteten Person weiterhilft, sondern auch genutzt werden kann, um diese Persönlichkeit möglichst effizient im Unternehmen einzusetzen. Wobei der Begriff „Test“ nicht zwangsläufig zutrifft. Es geht dabei nicht um eine Prüfung, wie sie in der Schule oder der Uni stattfindet. Niemand kann bei solchen Tests durchfallen, auch geht es nicht darum, möglichst „korrekte“ Antworten zu liefern.
Ein Persönlichkeitsprofil soll stattdessen über eine objektive Analyse zustande kommen. Vorab gilt jedoch zu sagen: Auch die besten Analysemethoden und Fragen werden einen Menschen niemals zu 100 % aufschlüsseln. Es ist also wichtig, dass allen Teilnehmern klar wird, dass solch ein Persönlichkeitsprofil auch nachvollziehbare Grenzen des Erreichbaren hat. Als übergeordnetes Ziel ist es sinnvoller zu definieren, wozu die Ergebnisse letztlich dienen: als Denkanstoß zur Selbstreflexion.
Die Stärken und Schwächen möglichst objektiv zu ermitteln und anhand dieser auch das Verhalten zu reflektieren, hat für die getestete Person wertvolle Vorteile. Ihre Einstellungen und Verhaltensmuster sollen auch für sie selbst transparenter werden. Das resultiert später in einem besseren Verständnis und einer positiven Besprechbarkeit – man kann sich eher in die Lage eines anderen hineinversetzen.
Zudem helfen die Ergebnisse solcher Tests, neue Perspektiven und Prozesse anzustoßen. Diese kontinuierliche Entwicklung kann sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld unterstützend wirken. Damit ergeben sich Überschneidungen zu einem klinischen Test. Erneut geht es aber nicht darum, „richtig“ oder „falsch“ zu liegen. Im betrieblichen Kontext soll auch niemand zwangsläufig von seinem Verhalten „geheilt“ werden, wie es in der Psychologie und bei einem klinischen Test mit konkreter Erkrankung der Fall wäre.
Ziel ist es, zu reflektieren, sich seiner Stärken, Schwächen und seines ganzheitlichen Profils noch stärker bewusst zu werden. Die Erkenntnisse aus solch einem Persönlichkeitsprofil können Türen öffnen, die bisher verschlossen blieben, und ebenso die persönliche Ebene zu Mitarbeitenden, Vorgesetzten oder Unterstellten verbessern.
Der bekannteste Test trägt die Abkürzung DISG (im Englischen DISC). Sie steht für:
Das DiSG-Profil basiert auf der Annahme, dass jeder Mensch im Laufe seines Lebens bestimmte Verhaltensmuster entwickelt – in der Regel unbewusst.
Neben dem DiSG-Modell gibt es weitere etablierte Persönlichkeitsmodelle, die in verschiedenen Kontexten Anwendung finden:
Das Big-Five-Modell beschreibt die Persönlichkeit anhand fünf zentraler Dimensionen:
Dieses Modell wird häufig in der psychologischen Forschung eingesetzt und gilt als eines der fundiertesten Persönlichkeitsmodelle.
Der MBTI teilt Persönlichkeiten in 16 Typen ein, basierend auf vier Dichotomien:
Obwohl der MBTI in der Praxis weit verbreitet ist, steht er wissenschaftlich in der Kritik.
Dieses Modell identifiziert 16 Lebensmotive, die das Verhalten eines Menschen beeinflussen, wie z. B. Macht, Unabhängigkeit oder Neugier.
Persönlichkeitsprofile finden in verschiedenen Bereichen des Berufslebens Anwendung:
Ein ausgewogener Blick auf Chancen und Grenzen fördert ein verantwortungsbewusstes Verständnis.
Persönlichkeitsprofile können effektiv in die Personalentwicklung integriert werden:
Dies unterstreicht den praktischen Nutzen von Persönlichkeitsprofilen in der Mitarbeiterentwicklung.
Persönlichkeitsprofile bieten wertvolle Einblicke in individuelle Verhaltensmuster und Präferenzen. Richtig eingesetzt, fördern sie die Selbstreflexion, verbessern die Zusammenarbeit im Team und unterstützen die gezielte Personalentwicklung. Dabei ist es wichtig, die Grenzen solcher Profile zu erkennen und sie als Instrument zur Förderung von Verständnis und Entwicklung zu nutzen.
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